„Der Bremer Literaturpreis 2024 geht an Teresa Präauer für ihren Roman Kochen im falschen Jahrhundert. Ein Abendessen unter Freunden wird zur spielerischen soziologischen Versuchsanordnung. Das Kochen und das Essen hat im „falschen Jahrhundert“ alle Selbstverständlichkeit verloren. Mit jedem Bissen und jedem Wort müssen sich die Figuren als Klischees ihrer selbst erkennen. Unter der Komik der Oberfläche lauern zeitgenössische Krisenphänomene. Teresa Präauer verbindet in ihrem Roman auf einzigartige Weise Witz, Analyse und existentielle Unruhe.“
Teresa Präauer geb. 1979 in Linz, studierte Germanistik und bildende Kunst. Im Wallstein Verlag erschienen die Romane »Für den Herrscher aus Übersee«, »Johnny und Jean« und »Oh Schimmi« sowie der Großessay»Tier werden«, das Geschichtenbuch »Das Glück ist eine Bohne« und der Erzählband »Mädchen«. Sie wurde unter anderem mit dem aspekte-Literaturpreis (2012), dem Erich-Fried-Preis (2017) und dem Ben-Witter-Preis (2022) ausgezeichnet. Teresa Präauer lebt in Wien.
Förderpreis für Katharina Mevissen
Den mit 6.000 € dotierten Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2024 erhält Katharina Mevissen für ihren Roman Mutters Stimmbruch, der im Verlag Klaus Wagenbach erschienen ist.
„Den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis erhält Katharina Mevissen für ihren Roman „Mutters Stimmbruch“, in dem mit großem Sprachwitz und surrealer Bildkraft von der Selbstermächtigung einer älteren Frau erzählt wird. Im Kampf mit der Tücke der Objekte entdeckt die Hauptfigur die Lust am Widerstand und den Widerstand ihrer Lust.“
Katharina Mevissen, geboren 1991 und bei Aachen aufgewachsen, studierte Kulturwissenschaft und Transnationale Literaturwissenschaft und lebt in Berlin. Ihr Romandebüt »Ich kann dich hören« gewann den Kranichsteiner Literaturförderpreis und wurde 2021 vom Westdeutschen Rundfunk als Hörspiel adaptiert. Sie ist Mitherausgeberin der Publikation »Gesammeltes Schweigen« in der Edition Zweifel.
Die Jury zum Bremer Literaturpreis 2024 tagte unter dem diesjährigen Vorsitz von Richard Kämmerlings (Die Welt) mit den Mitgliedern: Dr. Lothar Müller (Journalist), Barbara Lison (Stiftung Bremer Literaturpreis), Dr. Wiebke Porombka (Deutschlandfunk Kultur), Michael Sieber (Stiftung Bremer Literaturpreis), Dr. Daniela Strigl (Österreich), Stefan Zweifel (Schweiz). Thomas Stangl (Literaturpreisträger 2023).
Preisverleihung im Januar
Die Preise werden am 22. Januar 2024 im Bremer Rathaus verliehen. Am Vorabend der Preisverleihung, dem 21. Januar 2024, findet eine moderierte Lesung der beiden Preisträger um 18 Uhr in der Glocke statt. Im zeitlichen Umfeld der Preisverleihung wird die 48. Literarische Woche Bremen veranstaltet.
Der Bremer Literaturpreis ist einer der ältesten und bedeutendsten Preise für deutschsprachige Literatur. Er wurde erstmals 1954 vergeben und wurde 1977 durch einen Förderpreis ergänzt, der bis 2024 von der ÖVB – Öffentliche Versicherung Bremen finanziert wird.